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Studienanalyse zu Curcumin / Kurkuma


In diesem Artikel wird den verschiedenen Mythen und angeblichen Wirkungen rund um Curcuma auf den Grund gegangen. Dazu werden aktuelle wissenschaftliche Studien analysiert. Natürlich wird auch angegeben, wenn eine Wirksamkeit nur bei z.B. Mäusen nachgewiesen wurde.

Einführung Studienanalyse Curcumin

Curcumin werden zahlreiche Wunderwirkungen gegen eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten zugeschrieben. Das kommt zum einen von der steigenden Zahl an Studien (die aber primär an Mäusen durchgeführt wurden und daher nicht 1:1 auf Menschen übertragen werden können) und von großen Marketingkampagnen verschiedener Curcumin-Präparat-Verkäufer.

Bei den Studien, die an Menschen durchgeführt wurden, sind die Ergebnisse zwar ebenso vielversprechend. Allerdings fehlen noch breit angelegte, umfangreiche Studien mit Kontrollgruppen über einen längeren Zeitraum. Als gesichert gilt bisher nur, dass Curcumin als Antioxidans sehr gut gegen freie Radikale vorgehen kann und eine signifikante entzündungshemmende Wirkung hat.

Inhaltsverzeichnis

 

Curcumin als Entzündungshemmer

Entzündungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung chronischer Erkrankungen wie Autoimmun-, Herz-Kreislauf-, neurodegenerativen und neoplastischen Erkrankungen. Curcumin ist in der Lage, Enzündungen zu verringern, indem es bei verschiedenen Entzündungsprozessen eingreift. [Aggarwal BB, Shishodia S, Sandur SK, Pandey MK, Sethi G. Inflammation and cancer: how hot is the link?. Biochem Pharmacol. 2006;72(11):1605-1621. doi:10.1016/j.bcp.2006.06.029][Amor S, Peferoen LA, Vogel DY, et al. Inflammation in neurodegenerative diseases--an update. Immunology. 2014;142(2):151-166. doi:10.1111/imm.12233][Amor S, Puentes F, Baker D, van der Valk P. Inflammation in neurodegenerative diseases. Immunology. 2010;129(2):154-169. doi:10.1111/j.1365-2567.2009.03225.x][Aggarwal BB, Harikumar KB. Potential therapeutic effects of curcumin, the anti-inflammatory agent, against neurodegenerative, cardiovascular, pulmonary, metabolic, autoimmune and neoplastic diseases. Int J Biochem Cell Biol. 2009;41(1):40-59. doi:10.1016/j.biocel.2008.06.010][Basnet P, Skalko-Basnet N. Curcumin: an anti-inflammatory molecule from a curry spice on the path to cancer treatment. Molecules. 2011;16(6):4567-4598. Published 2011 Jun 3. doi:10.3390/molecules16064567][Recio MC, Andujar I, Rios JL. Anti-inflammatory agents from plants: progress and potential. Curr Med Chem. 2012;19(14):2088-2103. doi:10.2174/092986712800229069]

Entzündung der Gelenke (Arthritis, Arthrose, Rheuma)

Curcumin nimmt bei entzündungsbedingten Krankheiten in den Gelenken (z.B. Arthritis) auf verschiedene Art Einfluss. Dieser Einfluss kann sich durch Linderung und Vorbeugung der Symptome sowie Vorbeugung bemerkbar machen. [Tyagi P, Khan HA. Amelioration of oxidative stress in the joint tissue may be the basis for the antiarthritic activity of Terminalia arjuna bark extract. Int J Rheum Dis. 2018;21(12):2079-2088. doi:10.1111/1756-185X.12429]

Neutralisierung von ROS

Eine entscheidende Rolle der Gelenkzerstörung im Verlauf einer rheumatoiden Arthritis spielen reaktive Sauerstoffspezies (=ROS - reactive oxygen species). Sie sind freie Radikale. Durch die Aktivierung verschiedener Proteine (z.B. NF-κβ oder Aktivatorprotein AP-1) werden bestimmte Prozesse reguliert (z.B. Wachtumsfaktoren, entzündungsfördernde Proteine zur Regulierung von Zellen (=Zytokine) und entzündungshemmende Moleküle). Die Aktivierung eben dieser Proteine kann Curcumin durch seine entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften hemmen, so dass gelenkzerstörende Folgen, die mit Schmerzen verbunden sind, verhindert bzw. verlangsamt werden können. [Godin AM, Araújo DP, Menezes RR, et al. Activities of 2-phthalimidethanol and 2-phthalimidethyl nitrate, phthalimide analogs devoid of the glutarimide moiety, in experimental models of inflammatory pain and edema. Pharmacol Biochem Behav. 2014;122:291-298. doi:10.1016/j.pbb.2014.04.008][Kloesch B, Becker T, Dietersdorfer E, Kiener H, Steiner G. Anti-inflammatory and apoptotic effects of the polyphenol curcumin on human fibroblast-like synoviocytes. Int Immunopharmacol. 2013;15(2):400-405. doi:10.1016/j.intimp.2013.01.003][Chandran B, Goel A. A randomized, pilot study to assess the efficacy and safety of curcumin in patients with active rheumatoid arthritis. Phytother Res. 2012;26(11):1719-1725. doi:10.1002/ptr.4639]

Wachstumshemmung von synovialen Fibroblasten

Bei rheumatoider Arthritis spielen darüber hinaus spezielle Zellen der Gelenkinnenhaut (=synoviale Fibroblasten) eine entscheidende Rolle. Das Wachstum dieser Zellen kann durch Herauf- bzw. Herunterregulierung verschiedener Proteine mit Hilfe von Curcumin gehemmt werden. Dadurch können eine Hyperplasie (Zellwucherungen) gemindert und somit die Symptome reduziert werden. [Park C, Moon DO, Choi IW, et al. Curcumin induces apoptosis and inhibits prostaglandin E(2) production in synovial fibroblasts of patients with rheumatoid arthritis. Int J Mol Med. 2007;20(3):365-372.]

Enzymhemmer COX-2

Als letzte Eigenschaft besitzt Curcumin die Fähigkeit, die Entzündungsreaktion in den oben genannten synovialen Fibroblasten durch Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase-2 (COX-2) zu dämpfen. Eine abgeschwächte Entzündung kann einen milderen Krankheitsverlauf zur Folge haben (getestet an Mäusen). [Moon DO, Kim MO, Choi YH, Park YM, Kim GY. Curcumin attenuates inflammatory response in IL-1beta-induced human synovial fibroblasts and collagen-induced arthritis in mouse model. Int Immunopharmacol. 2010;10(5):605-610. doi:10.1016/j.intimp.2010.02.011]

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Entzündungen des Verdauungssystems

Die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Curcumin machen sich auch bei verschiedenen Entzündungen des Verdauungssystems positiv bemerkbar.

Entzündliche Darmerkrankungen

Ursachen für entzündungsbedingte Darmerkrankungen

  • oxidativer Stress
  • nitrosativer Stress
  • Leukozyteninfiltration (= Einströmen von weißen Blutzellen)
  • Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen (= Proteine zur Regulierung von Zellen)

Zu diesen Entzündungen trägt das Protein NF-κβ bei. [Atreya I, Atreya R, Neurath MF. NF-kappaB in inflammatory bowel disease. J Intern Med. 2008;263(6):591-596. doi:10.1111/j.1365-2796.2008.01953.x]

Curcumin hemmt das Protein NF-κβ. Dies hat zur Folge, dass zahlreiche Prozesse verhindert bzw. reguliert werden, die im weiteren Verlauf zur Entzündung des Verdauungstraktes und zu den bekannten Symptomen führen:

  • STAT-Proteine
  • Zytokine (insbesondere IL-1β und TNFα)
  • Myeloperoxidase-Aktivität (= Enzym zur Regulierung und Terminierung von Entzündungsprozessen)
  • Dickdarmverletzung
  • oxidativer Stress
  • Entzündungsreaktion
  • programmierter Zelltod

[Topcu-Tarladacalisir Y, Akpolat M, Uz YH, et al. Effects of curcumin on apoptosis and oxidoinflammatory regulation in a rat model of acetic acid-induced colitis: the roles of c-Jun N-terminal kinase and p38 mitogen-activated protein kinase. J Med Food. 2013;16(4):296-305. doi:10.1089/jmf.2012.2550] [Liu L, Shang Y, Li M, Han X, Wang J, Wang J. Curcumin ameliorates asthmatic airway inflammation by activating nuclear factor-E2-related factor 2/haem oxygenase (HO)-1 signalling pathway. Clin Exp Pharmacol Physiol. 2015;42(5):520-529. doi:10.1111/1440-1681.12384]  

Chronische Pankreatitis und Bauchspeicheldrüsenkrebs

Alkohol, Tabak, Genetik, Umweltfaktoren, Hypertriglyceridämie, Hyperkalzämie sowie Autoimmunerkrankungen sind oftmals Auslöser chronischer Darmerkrankung wie der chronischen Pankreatitis. Curcumin kann diese Entzündung reduzieren, indem es die NF-κβ-, AP-1-, iNOS-, TNF-α- und IL-6-Proteine vermindert. Weiterhin kann Curcumin den Schweregrad einer Pankreatits verringern, indem es auf verschiedene Enzyme (u.a. Serum-Amylase und das Pankreas-Trypsin) und die Neutrophilen-Infiltration wirkt. [Bhardwaj P, Yadav RK. Chronic pancreatitis: role of oxidative stress and antioxidants. Free Radic Res. 2013;47(11):941-949. doi:10.3109/10715762.2013.804624][Gulcubuk A, Haktanir D, Cakiris A, et al. Effects of curcumin on proinflammatory cytokines and tissue injury in the early and late phases of experimental acute pancreatitis. Pancreatology. 2013;13(4):347-354. doi:10.1016/j.pan.2013.05.005][Nagar AB, Gorelick FS. Acute pancreatitis. Curr Opin Gastroenterol. 2004;20(5):439-443. doi:10.1097/00001574-200409000-00004] 

Durch die Regulierung des Proteins NF-κβ und des Enzyms COX-2 übt Curcumin einen positiven Einfluss bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs aus. [Dhillon N, Aggarwal BB, Newman RA, et al. Phase II trial of curcumin in patients with advanced pancreatic cancer. Clin Cancer Res. 2008;14(14):4491-4499. doi:10.1158/1078-0432.CCR-08-0024]

Entzündung der Magenschleimhaut

Bei Magenschleimhautentzündungen, die durch Helicobacter-Bakterien ausgelöst wurden, gibt es erste Hinweise darauf, dass Curcumin den Gehalt an entzündungsfördernden Zytokinen, Chemokinen (= Untergruppe der Zytokine) und Toll-like-Rezeptoren (kurz TLR, das sind Strukturen des angeborenen Abwehrsystems) reduzieren konnte. Somit könnte Curcumin eine entzündungshemmende Wirkung auf die mit Helicobacter-Bakterien infizierte Schleimhaut ausüben. Eine Reduzierung der Entüzundung der Magenschleimheit kann die Schmerzen mindern und die Schwere des Krankheitsverlaufs positiv beeinflussen (getestet an Mäusen). [Santos AM, Lopes T, Oleastro M, et al. Curcumin inhibits gastric inflammation induced by Helicobacter pylori infection in a mouse model. Nutrients. 2015;7(1):306-320. Published 2015 Jan 6. doi:10.3390/nu7010306]

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Entzündung der Atemwege

Curcumin kann eine positive Rolle bei entzündungsbedingten Atemwegserkrankungen spielen. Eine Entzündung der Bronchien bei Asthmapatienten kann durch Curcumin verhindert werden, da Curcumin als Stickoxid-Fänger fungiert. [Kurup VP, Barrios CS. Immunomodulatory effects of curcumin in allergy. Mol Nutr Food Res. 2008;52(9):1031-1039. doi:10.1002/mnfr.200700293][Nilani P, Kasthuribai N, Duraisamy B, et al. Invitro antioxidant activity of selected antiasthmatic herbal constituents. Anc Sci Life. 2009;28(4):3-6.] 

Curcumin bei neurologischen Erkrankungen

Unter neurologischen Erkrankungen werden Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems einschließlich des Gehirns und Rückenmarks, der Hirnnerven und Nervenmuskeln, des autonomen Nervensystems, der neuromuskulären Verbindungen sowie der Muskeln verstanden.

Störungen in diesen Bereichen können zu Epilepsie, Alzheimer, Parkinson, Migräne, Hirntumoren und traumatischen Störungen des Nervensystems führen.  

Neuroprotektive Eigenschaften

Curcumin kann verschiedene Stoffe und Systeme (u.a. entzündungsfördernde Zytokine, Kinasen, das antioxidative System, etc.) beeinflussen. Diese Wirkunge verleiht dem Curcumin seine neuroprotektiven Eigenschaften, das heißt, es kann dazu beitragen, Nervenzellen und -fasern vor dem Absterben zu bewahren. Curcumin kann in unterschiedlichen Zelltypen des Nervensystems (Neuronen, Astrozyten oder Mikroglia) wirken.

Weiterhin wurde beobachtet, dass Curcumin aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften in Kortikal-, Hippocampus- und Rückenmarkszellen als Neuroprotektor wirkt. [Lavoie S, Chen Y, Dalton TP, et al. Curcumin, quercetin, and tBHQ modulate glutathione levels in astrocytes and neurons: importance of the glutamate cysteine ligase modifier subunit. J Neurochem. 2009;108(6):1410-1422. doi:10.1111/j.1471-4159.2009.05908.x][Karlstetter M, Lippe E, Walczak Y, et al. Curcumin is a potent modulator of microglial gene expression and migration. J Neuroinflammation. 2011;8:125. Published 2011 Sep 29. doi:10.1186/1742-2094-8-125][Wang J, Zhang YJ, Du S. The protective effect of curcumin on Aβ induced aberrant cell cycle reentry on primary cultured rat cortical neurons. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2012;16(4):445-454.][Darvesh AS, Carroll RT, Bishayee A, Novotny NA, Geldenhuys WJ, Van der Schyf CJ. Curcumin and neurodegenerative diseases: a perspective. Expert Opin Investig Drugs. 2012;21(8):1123-1140. doi:10.1517/13543784.2012.693479][Wang J, Zhang YJ, Du S. The protective effect of curcumin on Aβ induced aberrant cell cycle reentry on primary cultured rat cortical neurons. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2012;16(4):445-454.][Ye J, Zhang Y. Curcumin protects against intracellular amyloid toxicity in rat primary neurons. Int J Clin Exp Med. 2012;5(1):44-49.][Jiang H, Tian X, Guo Y, Duan W, Bu H, Li C. Activation of nuclear factor erythroid 2-related factor 2 cytoprotective signaling by curcumin protect primary spinal cord astrocytes against oxidative toxicity. Biol Pharm Bull. 2011;34(8):1194-1197. doi:10.1248/bpb.34.1194] 

Neurodegenerative Erkrankungen

Im Verlauf neurodegenerativer Erkrankungen können Entzündungen auftreten. Diese Entzündungen können von Curcumin reduziert werden, indem es die Bildung verschiedener Zytokine (in diesem Falle IL-1α, IL-6 und TNF-α) verringert. [Cho JW, Lee KS, Kim CW. Curcumin attenuates the expression of IL-1beta, IL-6, and TNF-alpha as well as cyclin E in TNF-alpha-treated HaCaT cells; NF-kappaB and MAPKs as potential upstream targets. Int J Mol Med. 2007;19(3):469-474.] 

Alzheimer

Zu den wohl bekanntesten neurodegenerativen Krankheiten zählt Alzheimer. Ein erstes Anzeichen von Alzheimer ist die mangelhafte Beseitigung senilen Plaques (das sind Ablagerungen von Beta-Amyloid (kurz Aβ) in der grauen Hirnsubstanz) aufgrund einer gestörten Phagocytose. Curcumin kann dabei helfen, die Phagocytose und damit die Beseitigung der Aβ-Plaques zu verbessern. Zusätzlich kann Curcumin die Anhäufung von Aβ abschwächen und die Bildung von Aβ in diesen Zellen hemmen. (teilw. getestet an Mäusen) [Cole GM, Teter B, Frautschy SA. Neuroprotective effects of curcumin. Adv Exp Med Biol. 2007;595:197-212. doi:10.1007/978-0-387-46401-5_8][Ono K, Hasegawa K, Naiki H, Yamada M. Curcumin has potent anti-amyloidogenic effects for Alzheimer's beta-amyloid fibrils in vitro. J Neurosci Res. 2004;75(6):742-750. doi:10.1002/jnr.20025][Garcia-Alloza M, Borrelli LA, Rozkalne A, Hyman BT, Bacskai BJ. Curcumin labels amyloid pathology in vivo, disrupts existing plaques, and partially restores distorted neurites in an Alzheimer mouse model. J Neurochem. 2007;102(4):1095-1104. doi:10.1111/j.1471-4159.2007.04613.x] 

Parkinson

Die Parkinson-Krankheit wird durch das Neurotoxin MPTP ausgelöst. MPTP zerstört bestimmte Zellen im Gehirn (v.a. Zellen, die auf das Glückshormon Dopamin reagieren). Durch die Aufnahme von Curcumin kann der Körper in die Lage versetzt werden, den Zelltod zu unterbinden und die Beweglichkeit wieder zu verbessern (getestet an Mäusen). [Tripanichkul W, Jaroensuppaperch EO. Curcumin protects nigrostriatal dopaminergic neurons and reduces glial activation in 6-hydroxydopamine hemiparkinsonian mice model. Int J Neurosci. 2012;122(5):263-270. doi:10.3109/00207454.2011.648760]

Curcumin bei Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen sind komplexe Störungen des Atmungssystems (vom oberen Trakt bis zur Pleurahöhle) einschließlich der Muskeln und des Nervensystems, das die Atmung steuert. Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise Fibrose, Bronchitis und Asthma. 

Hier wirkt Curcumin durch die Reduzierung oder Hemmung von:

  • Ansammlungen von Entzündungszellen
  • Überproduktion von Zytokinen
  • Erhöhung der ROS

Curcumin wurde mit positivem Ergebnis bei diversen Lungenverletzungen angewandt. [Hu M, Du Q, Vancurova I, et al. Proapoptotic effect of curcumin on human neutrophils: activation of the p38 mitogen-activated protein kinase pathway. Crit Care Med. 2005;33(11):2571-2578. doi:10.1097/01.ccm.0000186760.20502.c7][Literat A, Su F, Norwicki M, et al. Regulation of pro-inflammatory cytokine expression by curcumin in hyaline membrane disease (HMD). Life Sci. 2001;70(3):253-267. doi:10.1016/s0024-3205(01)01398-4][Thresiamma KC, George J, Kuttan R. Protective effect of curcumin, ellagic acid and bixin on radiation induced toxicity. Indian J Exp Biol. 1996;34(9):845-847.][Crouch E. Pathobiology of pulmonary fibrosis. Am J Physiol. 1990;259(4 Pt 1):L159-L184. doi:10.1152/ajplung.1990.259.4.L159][Punithavathi D, Venkatesan N, Babu M. Curcumin inhibition of bleomycin-induced pulmonary fibrosis in rats. Br J Pharmacol. 2000;131(2):169-172. doi:10.1038/sj.bjp.0703578][Punithavathi D, Venkatesan N, Babu M. Protective effects of curcumin against amiodarone-induced pulmonary fibrosis in rats. Br J Pharmacol. 2003;139(7):1342-1350. doi:10.1038/sj.bjp.0705362]

Lungenfibrose

Die Lungenfibrose entsteht durch eine Anhäufung von Entzündungen in den Atemwegen. Dies führt zu einem starken Anstieg von Zytokinen und ROS, der ursächlich für die Verhärtung und Vernarbung der Lunge ist. Curcumin kann diese entzündungsfördernden Botenstoffe reduzieren und die antioxidativen Abwehrkräfte der Lunge steigern. [Venkatesan N, Chandrakasan G. Modulation of cyclophosphamide-induced early lung injury by curcumin, an anti-inflammatory antioxidant. Mol Cell Biochem. 1995;142(1):79-87. doi:10.1007/BF00928916][Venkatesan N. Pulmonary protective effects of curcumin against paraquat toxicity. Life Sci. 2000;66(2):PL21-PL28. doi:10.1016/s0024-3205(99)00576-7]   

Asthma

Asthma ist eine chronische Entzündungskrankheit der Lunge. Beim Entzündungsprozess sind mehrere Proteine beteiligt (u.a. NF-κβ, AP-1, Nrf2). Außerdem spielen bei Asthma Eosinophile (bestimmte weiße Blutkörperchen) eine entscheidende Rolle, indem sie entzündungsfördernde Stoffe und freie Radikale produzieren (teilw. getestet an Mäusen). [Broaddus, V. C., Ernst, J. D., King Jr, T. E., Lazarus, S. C., Sarmiento, K. F., Schnapp, L. M., ... & Gotway, M. B. (Eds.). (2021). Murray & Nadel's Textbook of Respiratory Medicine E-Book. Elsevier Health Sciences.][Roth M, Black JL. Transcription factors in asthma: are transcription factors a new target for asthma therapy?. Curr Drug Targets. 2006;7(5):589-595. doi:10.2174/138945006776818638][Oh SW, Cha JY, Jung JE, et al. Curcumin attenuates allergic airway inflammation and hyper-responsiveness in mice through NF-κB inhibition. J Ethnopharmacol. 2011;136(3):414-421. doi:10.1016/j.jep.2010.07.026]

Curcumin setzt hier an und kann durch Hemmung der entzündungfördernden Proteine und gleichzeitige Aktivierung des Proteins NrF2, wodurch freie Radikale neutralisiert werden, einen positiven Einfluss bei Asthma haben. [Walsh GM, Al-Rabia M, Blaylock MG, Sexton DW, Duncan CJ, Lawrie A. Control of eosinophil toxicity in the lung. Curr Drug Targets Inflamm Allergy. 2005;4(4):481-486. doi:10.2174/1568010054526296][Leckie MJ. Anti-interleukin-5 monoclonal antibodies: preclinical and clinical evidence in asthma models. Am J Respir Med. 2003;2(3):245-259. doi:10.1007/BF03256653][Pease JE. Asthma, allergy and chemokines. Curr Drug Targets. 2006;7(1):3-12. doi:10.2174/138945006775270204] 

Curcumin und das metabolische Syndrom (Übergewicht, Diabetes)

Als metabolisches Syndrom wird eine Gruppe von Risikofaktoren bezeichnet, die die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung und anderer Gesundheitsprobleme (z.B. Diabetes, Übergewicht oder Schlaganfall) erhöhen. Diese Risikofaktoren hängen mit der Ernährung (gesund und ausgewogen, oder Fast und Junk Food) und dem Lebensstil (hoher Alkoholkonsum, Rauchen, etc.) zusammen. 

Der Anstieg von entzündungsfördernden Molekülen (wie TNF-α, IL-6, MCP-1 oder IL-1) ist durch chronische Entzündungen und Insulinresistenz bedingt. Curcumin hat positive Effekte bei Fettleibigkeit und Insulinresistenz, da es die Anzahl dieser entzündungsfördernder Moleküle senken kann. [Berg AH, Scherer PE. Adipose tissue, inflammation, and cardiovascular disease. Circ Res. 2005;96(9):939-949. doi:10.1161/01.RES.0000163635.62927.34][Lastra G, Manrique C. Perivascular adipose tissue, inflammation and insulin resistance: link to vascular dysfunction and cardiovascular disease. Horm Mol Biol Clin Investig. 2015;22(1):19-26. doi:10.1515/hmbci-2015-0010][Jain SK, Rains J, Croad J, Larson B, Jones K. Curcumin supplementation lowers TNF-alpha, IL-6, IL-8, and MCP-1 secretion in high glucose-treated cultured monocytes and blood levels of TNF-alpha, IL-6, MCP-1, glucose, and glycosylated hemoglobin in diabetic rats. Antioxid Redox Signal. 2009;11(2):241-249. doi:10.1089/ars.2008.2140][Aggarwal BB. Targeting inflammation-induced obesity and metabolic diseases by curcumin and other nutraceuticals. Annu Rev Nutr. 2010;30:173-199. doi:10.1146/annurev.nutr.012809.104755][Talpur N, Echard B, Ingram C, Bagchi D, Preuss H. Effects of a novel formulation of essential oils on glucose-insulin metabolism in diabetic and hypertensive rats: a pilot study. Diabetes Obes Metab. 2005;7(2):193-199. doi:10.1111/j.1463-1326.2004.00386.x]

Übergewicht & Fettleibigkeit

Ein hoher Anteil an freien Fettsäuren, Cholesterin und Triglyceriden (das sind Blutfette) im Plasma können Indikatoren für Gefäßverkalkungen, Übergewicht und Fettleibigkeit sein. Curcumin hat die Fähigkeit, den Gehalt dieser Stoffe zu senken und den Anteil an Glykogen in der Leber sowie die Lipoproteinlipase (LPL) der Skelettmuskeln zu erhöhen. Dadurch können die Gewichtszunahme reduziert und so das Auftreten eines der Risikofaktoren des metabolischen Systems erschwert werden. [Shin SK, Ha TY, McGregor RA, Choi MS. Long-term curcumin administration protects against atherosclerosis via hepatic regulation of lipoprotein cholesterol metabolism. Mol Nutr Food Res. 2011;55(12):1829-1840. doi:10.1002/mnfr.201100440][Kaur G, C M. Amelioration of obesity, glucose intolerance, and oxidative stress in high-fat diet and low-dose streptozotocin-induced diabetic rats by combination consisting of "curcumin with piperine and quercetin". ISRN Pharmacol. 2012;2012:957283. doi:10.5402/2012/957283]   

Diabetes

Der erhöhte Blutzuckerspiegel und glykiertes Hämoglobin können durch Curcumin gesenkt, der Insulinspiegel sowie die Glucokinase-Aktivität hingegen erhöht werden. Zudem vermindert Curcumin die Aktivität des Glykogenabbaus (G6Pase), wodurch der Glukosespiegel im Blut gesenkt und die Glukosetoleranz verbessert werden können (getestet an Mäusen). [Seo KI, Choi MS, Jung UJ, et al. Effect of curcumin supplementation on blood glucose, plasma insulin, and glucose homeostasis related enzyme activities in diabetic db/db mice. Mol Nutr Food Res. 2008;52(9):995-1004. doi:10.1002/mnfr.200700184]   

Die Aktivierung von NF-κβ gilt als Auslöser einer Insulinresistenz. Diese Aktivierung wird durch einen hohen Anteil an freien Fettsäuren im Plasma begünstigt. Curcumin ist wiederum in der Lage, die Anzahl der freien Fettsäuren zu verringern, so dass NF-κβ gar nicht erst aktiviert wird (teilw. getestet an Mäusen). [Shimabukuro M, Zhou YT, Levi M, Unger RH. Fatty acid-induced beta cell apoptosis: a link between obesity and diabetes. Proc Natl Acad Sci U S A. 1998;95(5):2498-2502. doi:10.1073/pnas.95.5.2498][Ejaz A, Wu D, Kwan P, Meydani M. Curcumin inhibits adipogenesis in 3T3-L1 adipocytes and angiogenesis and obesity in C57/BL mice. J Nutr. 2009;139(5):919-925. doi:10.3945/jn.108.100966][Shao W, Yu Z, Chiang Y, et al. Curcumin prevents high fat diet induced insulin resistance and obesity via attenuating lipogenesis in liver and inflammatory pathway in adipocytes. PLoS One. 2012;7(1):e28784. doi:10.1371/journal.pone.0028784][Weisberg SP, Leibel R, Tortoriello DV. Dietary curcumin significantly improves obesity-associated inflammation and diabetes in mouse models of diabesity. Endocrinology. 2008;149(7):3549-3558. doi:10.1210/en.2008-0262] 

Es zeigt sich, dass Curcumin eine starke Wirkung auf den Cholesterinwert, die Insulinresistenz und die Glukosetoleranz in Zusammenhang mit übermäßiger Fettaufnahme, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes haben kann. [Jang EM, Choi MS, Jung UJ, et al. Beneficial effects of curcumin on hyperlipidemia and insulin resistance in high-fat-fed hamsters. Metabolism. 2008;57(11):1576-1583. doi:10.1016/j.metabol.2008.06.014][Yang YS, Su YF, Yang HW, Lee YH, Chou JI, Ueng KC. Lipid-lowering effects of curcumin in patients with metabolic syndrome: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Phytother Res. 2014;28(12):1770-1777. doi:10.1002/ptr.5197][Di Pierro F, Bressan A, Ranaldi D, Rapacioli G, Giacomelli L, Bertuccioli A. Potential role of bioavailable curcumin in weight loss and omental adipose tissue decrease: preliminary data of a randomized, controlled trial in overweight people with metabolic syndrome. Preliminary study. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2015;19(21):4195-4202.]  

Curcumin Studienanalyse

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